Nachhaltiges Investieren, ESG, SDG: Was ist das eigentlich?
Nachhaltigkeit ist einer der Investmenttrends des neuen Jahrzehnts. Doch was bedeuten die sogenannten ESG-Kriterien („Environment“, „Social“, „Governance“) und die „Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen? Und wie erkennen Anleger wirklich nachhaltige Investments?
Klimawandel, Kinderarbeit, Diskriminierung, natürlicher Ressourcenmangel, Verletzung von Menschenrechten und, und, und: Es bestehen zahlreiche Probleme in der Welt, die Anlass zur Sorge bereiten und die viele Menschen bewegen. Daher suchen sie nach Möglichkeiten, ihr Geld mit gutem Gewissen anzulegen und damit Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zum Guten zu verändern.
Dementsprechend rückt der Begriff der Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus. Nachhaltige Geldanlage ist die allgemeine Bezeichnung für ethisch, sozial und ökologisch verantwortliches Investieren. Entsprechende Investments ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um Kriterien wie eben Umweltschutz, gute Unternehmensführung und Förderung des Allgemeinwohls. Diese wesentlichen Punkte werden unter der Abkürzung „ESG“ zusammengefasst. Das steht für „Environmental“, „Social“, „Governance“, also „Umwelt“, „Soziales“ und „Gute Unternehmensführung“.
Umwelt / Environmental
Nachhaltigkeit im Bereich „Umwelt“ stellen Unternehmen und Institutionen beispielsweise durch Investitionen in erneuerbare Energien, einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen, der Vermeidung von Kernenergie und einer umweltverträglichen Produktion, durch geringe Emissionen in Luft und Wasser und umfassende Klimawandel-Strategien her.
Soziales / Social
„Soziales“ kann beispielsweise bedeuten, über alle Lieferketten hinweg die Einhaltung zentraler Arbeitsrechte und hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sicherzustellen, Verantwortung für die eigenen Produkte zu übernehmen, Menschenrechte und Tierschutz zu fördern, faire Bedingungen am Arbeitsplatz, eine angemessene Entlohnung sowie Aus- und Weiterbildungschancen zu schaffen und die Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit zu schützen.
Unternehmensführung / Governance
„Gute Unternehmensführung“ als dritter Aspekt der Nachhaltigkeit umfasst zum Beispiel eine aktive Überwachung und Transparenz bei Verhalten und Vergütung des Managements im Sinne der Nachhaltigkeit, die Verankerung einer Nachhaltigkeitsstrategie und des Nachhaltigkeitsmanagements auf Führungs- und Aufsichtsebene oder auch transparente Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Bestechung. Auch der gute Umgang mit Aktionären ist Teil einer nachhaltigen Governance von Unternehmen.
17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung
Die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (englisch „Sustainable Development Goals“, SDG) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Der offizielle deutsche Titel lautet „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (kurz: Agenda 2030). Die jährlichen Kosten der Umsetzung der 17 UN-Ziele wurden von der UNCTAD (Welthandels- und Entwicklungskonferenz) bereits 2014 mit mindestens 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr beziffert.
Durch nachhaltige Investments richten sich Anleger zugleich auf die Zukunft aus. Die Europäische Union (EU) hat mit der sogenannten grünen Taxonomie ein Regelwerk und damit eine Basis für nachhaltiges Investieren geschaffen und möchte über die Lenkung der Kapitalströme erreichen, dass nachhaltige Wirtschaftsbereiche und Produktionsverfahren unterstützt werden. Das übergeordnete Ziel: Die EU-Wirtschaft soll bis 2050 klimaneutral sein. Dies soll durch nachhaltige Investments erreicht werden.
Der Vorteil für Investoren: Laut verschiedener Auswertungen sind die Renditepotenziale nachhaltiger Unternehmen langfristig höher als die von konventionell wirtschaftenden. Daher sind nachhaltige Investments unter ökonomischen und sozial-ökologischen Gesichtspunkten gleichermaßen interessant.
Unterzeichner der PRI
Die ficon Vermögensmanagement hat die von den Vereinten Nationen unterstützten Principles for Responsible Investment (PRI) unterzeichnet, um ihre Positionierung bei nachhaltigen Investitionen weiter zu fördern. Die PRI sind ein internationales, globales Netzwerk von Vermögensverwaltern, Eigentümern und Dienstleistern, die zusammenarbeiten, um verantwortungsvolles Investieren in die Praxis umzusetzen. Die Prinzipien sollen einen Rahmen für die Integration von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Erwägungen (ESG) in Investitionsentscheidungen und Eigentümerpraktiken bieten.
Als aktiver Investor haben wir die Verantwortung, alle Faktoren zu untersuchen, die sich potenziell auf die finanzielle Leistung der einzelnen Unternehmen auswirken könnten. Dazu gehört vor allem auch Nachhaltigkeit. Die Unterzeichnung der PRI unterstreicht unser Engagement, dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Wir haben uns im Rahmen des „ficon Green Dividends“-Fonds konsequent auf eine Nachhaltigkeitsstrategie ausgerichtet. Alle Titel werden streng nach den herrschenden ESG-Kriterien ausgewählt und diesen Vorgaben im Investmentprozess unterworfen. Um die Nachhaltigkeit bei allen Werten sicherzustellen, haben wir uns dafür entschieden, mit dem führenden, auf Nachhaltigkeit spezialisierten Research-Haus ISS-oekom zusammenzuarbeiten. Das ficon-Portfoliomanagement nutzt diese Erkenntnisse bei allen Anlageentscheidungen, um dauerhaft und umfassend im Sinne der Nachhaltigkeit zu agieren. Die Kooperation mit ISS-oekom führe für die Anleger zu einer hohen Transparenz bei dem Nachhaltigkeitskonzept, um die Einhaltung der ESG-Kriterien jederzeit nachvollziehen zu können.
Der ficon Green Dividends-INVEST Fonds wurde nach der Offenlegungsverordnung als Produkt mit ökologischen oder sozialen Merkmalen (Artikel 8-Produkt) klassifiziert. Unsere nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungen nach Artikel 10 finden Sie hier: Artikel 10 Information.